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Wirtschaft verbindet

Weizenbier und Burgunder, Deutschland und la France – heute geht das perfekt zusammen. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ist das natürlich anders. In diplomatisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzt sich die IHK Nürnberg für eine Annäherung an den einstigen Kriegsgegner ein.

Heinz Geitner

Spielzeug, Metallbearbeitungsmaschinen, Pinsel und Stifte, selbst Hopfen aus Nürnberg werden bis Ende der 1930er Jahre in großem Umfang nach Frankreich exportiert. Die IHK Nürnberg hat sich seit jeher dafür eingesetzt, den Handel mit dem französischen Nachbarn zu fördern. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist dies umso mehr der Fall, wobei sie auf politischer Seite von der Stadt Nürnberg unterstützt wird. In einem Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt bekräftigt die Handelskammer am 3. Juni 1949 nochmals ihr Vorhaben, wieder französische Waren einführen zu wollen und betont das steigende Interesse Frankreichs an Wirtschaftsbeziehungen zu Westdeutschland. Dazu richtet die IHK sogar einen „Arbeitskreis Frankreich“ ein.

Bundesarchiv, B145 Bild-00012938

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Stadtarchiv Nürnberg, A40 L 446 F2 50

Natürlich gibt es Anlaufschwierigkeiten: Die Zahlung in Dollar erschwert den deutsch-französischen Handel ebenso wie die Zurückhaltung der amerikanischen Besatzungsmacht bei der Erteilung von Einfuhrgenehmigungen. Fränkische Kaufleute müssen oft monatelang auf Einreisegenehmigungen nach Frankreich warten. Doch schrittweise normalisiert sich der Austausch. Ein wichtiger Meilenstein ist 1955 die Gründung Deutsch-Französischen Auslandshandelskammer in Paris, die heute rund 850 Mitglieder zählt und das starke Band zwischen Frankreich und Deutschland festigt.

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