Siemens Healthcare, 1950
Bildungsauftrag
Der Handel braucht fachkundigen Nachwuchs, der den neuen Anforderungen der Industrialisierung und des Außenhandels gerecht wird. Mit dieser Prämisse setzt sich die Handelskammer Nürnberg für die Errichtung einer Handelshochschule in Nürnberg ein, die schließlich im Jahr 1919 den Lehrbetrieb aufnimmt.
„Dem Geschäftsmann treten heute ganz andere Aufgaben entgegen als früher.“ Mit dieser Feststellung verbindet die Handelskammer im Jahr 1904 erstmals die Forderung nach einer Handelshochschule und setzt sich zugleich vehement für deren Errichtung in Nürnberg ein. Denn auch die Landeshauptstadt München buhlt damals um dieses akademische Prestigeprojekt.
Aber Nürnberg kann sich behaupten: Am 27. Mai 1918 wird die „Freie Hochschule für Handel, Industrie und allgemeine Volksbildung“ gegründet und am 15. Oktober 1919 der Lehrbetrieb in der Findelgasse 7 aufgenommen. Unter den 170 Studierenden – auch immerhin sechs Frauen beginnen damals ihr Studium – ist der 22-jährige Ludwig Erhard, der hier das wissenschaftliche Fundament für seine große unternehmerische und politische Karriere legt. Ab 1925 nennt sich die Einrichtung „Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“, im Jahr 1961 wird sie schließlich als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg angegliedert.
Berufliche Bildung, Fachkräftesicherung und Einsatz für eine leistungsfähige Hochschul- und Forschungslandschaft: Diese Aktivitäten gehören auch heute noch gleichsam zur DNA der IHK Nürnberg. Sie reichen von der Betreuung der über 21 000 Auszubildenden in Mittelfranken über die vielfältigen Weiterbildungsangebote an der IHK-Akademie Mittelfranken bis zum Hochschulausbau und Technologietransfer.
Diese Geschichte in der WiM
Wissbegierig – Berufliche Bildung gehört zur DNA der Industrie- und Handelskammer.