Er ist ein erfahrener Jurist und ein angesehener Ökonom, der als Experte für Fragen des Geldwesens und der Goldreserven gilt. Fleißig publiziert er zu diesen Themen. Es gibt nur ein Problem, als Otto Heyn 1904 seinen Posten bei der Handelskammer in Nürnberg bezieht. Er ist seit 1883 staatsangehörig in Hamburg.
Um länger in Bayern beschäftigt sein zu können, bemüht er sich um die Einbürgerung. Eine einheitliche deutsche Staatsbürgerschaft gibt es damals nur bedingt. Im Deutschen Reich ist es Aufgabe der Territorialstaaten, die Staatsangehörigkeit zu vergeben.
Die Handelskammer erkennt das Potenzial von Otto Heyn: Sein wirtschaftliches und juristisches Know-how ist gefragt in der Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) und der Reichsgründung, in der die Industrialisierung im aufblühenden Deutschen Reich kräftig Fahrt aufnimmt. Deshalb setzt die Handelskammer alles daran, den einstigen Amtsrichter aus Altona in Nürnberg zu halten.
Am 17. April 1906 wird Otto Heyn schließlich bayerischer Staatsbürger. Bis zu seinem Tod im Jahr 1920 lebt Heyn in der Noris und unterstützt die Handelskammer mit seinem Fachwissen.
Wertvolle Talente gewinnen und sie an die Region Nürnberg binden: Dieser Aufgabe hat sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch heute verschrieben. Gebündelt werden die vielfältigen Aktivitäten der Fachkräftesicherung in der Initiative „Allianz pro Fachkräfte“, bei der die IHK die Federführung hat.
Brief an einen Freund
Diese Geschichte in der WiM
Nordlicht in der Noris – Talente für die Region: Fachkräftesicherung hat bei der IHK Nürnberg eine lange Tradition.